Schokolade enthält Kakaobohnen, die Methylxanthine wie Theobromin und Koffein enthalten. Obwohl Theobromin in Schokolade etwa drei- bis zehnmal höher konzentriert ist als Koffein, tragen beide Substanzen zu den Vergiftungserscheinungen bei Hunden bei.
Die genaue Menge an Methylxanthinen in Schokolade variiert je nach Schokoladenrezeptur und den natürlichen Schwankungen in den verwendeten Kakaobohnen. Auch zwischen verschiedenen Schokoladenherstellern gibt es Unterschiede.
Hunde und Katzen können Theobromin und Koffein viel schlechter abbauen als Menschen. Daher treten bei ihnen die Vergiftungssymptome deutlich stärker auf als bei uns Menschen.
Theobrominvergiftung durch Schokolade
In unserem umfassenden Schokoladenvergiftungs-Ressourcenbereich finden Sie neben unserem Ratgeber und Schokoladen-Rechner alle relevanten Informationen zum Thema. Wir informieren Sie über die möglichen Symptome einer Schokoladenvergiftung bei Hunden und Katzen, erläutern, welche Maßnahmen Ihr Tierarzt ergreifen kann und wie sich Theobromin und Koffein auf Ihr Haustier auswirken.
Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Tier Schokolade konsumiert hat oder wenn Sie bereits Anzeichen von Krankheitssymptomen bemerken, empfehlen wir Ihnen dringend, eine Tierarztpraxis oder Tierklinik in Ihrer Nähe aufzusuchen. Eine schnelle Reaktion ist entscheidend, um Ihrem Tier die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen.
Wie schnell treten Symptome auf?
Die in Schokolade enthaltenen Giftstoffe werden innerhalb weniger Stunden (Koffein: 1 bis 2 Stunden, Theobromin: ca. 3 bis 4 Stunden) nach der Aufnahme im Magen-Darm-Trakt absorbiert und im gesamten Körper verteilt. Der Abbau erfolgt hauptsächlich in der Leber, und die Ausscheidung erfolgt über die Nieren. Die Halbwertszeit von Theobromin beträgt etwa 17,5 Stunden, während die von Koffein beim Hund etwa 4,5 Stunden beträgt.
Die Halbwertszeit bezeichnet die Zeitspanne, nach der nur noch die Hälfte der ursprünglichen Menge im Blut vorhanden ist.
Die mittlere letale Dosis, also die Menge, die tödlich sein kann, liegt bei Hunden im Durchschnitt zwischen 100 und 200 mg/kg Körpergewicht.
Wie wirken Theobromin und Koffein beim Hund?
Theobromin und Koffein hemmen spezifische Rezeptoren und Stoffe im Körper, was zu Symptomen wie Unruhe, vermehrtem Urinieren, Herzrasen, vermehrtem Speicheln, Durchfall und Erbrechen führen kann. Die Ausprägung dieser Symptome ist abhängig von der verabreichten Dosis.
Auf welche Symptome muss ich achten?
Typischerweise treten Anzeichen einer Schokoladenvergiftung bei Haustieren etwa 6 bis 12 Stunden nach dem Verzehr auf. Oft ist auch ein deutlicher Schokoladengeruch am Tier wahrnehmbar. Anfangs können vermehrter Durst, Erbrechen, Unruhe, Durchfall und Blähungen beobachtet werden. Bei fortschreitender Vergiftung und einer größeren aufgenommenen Menge an Schokolade können vermehrter Durst, Rastlosigkeit, Nervosität, erhöhter Urinabsatz, Hyperaktivität, unsicherer Gang, Zittern und Krampfanfälle auftreten. Herzrasen, unregelmäßiger Herzschlag, starkes Hecheln, Blaufärbung der Schleimhäute, erhöhter Blutdruck, Fieber sowie verlangsamter Herzschlag und niedriger Blutdruck können ebenfalls auftreten. In schweren Fällen kann es zu Koma und letztendlich zum Tod kommen, häufig bedingt durch Herzrhythmusstörungen.
Was macht der Tierarzt?
Wenn Ihr Haustier vor Kurzem Schokolade aufgenommen hat, wird Ihr Tierarzt in der Regel ein Medikament verabreichen, um Erbrechen auszulösen. Dadurch wird die Schokolade aus dem Körper entfernt und die unmittelbare Gefahr gebannt. Nach einer klinischen Untersuchung wird der Tierarzt Sie über mögliche weitere auftretende Symptome informieren.
Wenn die Aufnahme der Schokolade bereits einige Zeit zurückliegt, wird der Tierarzt anhand der klinischen Untersuchung entscheiden, welche Art der Behandlung erforderlich ist. Es kann sinnvoll sein, zusätzlich eine Laboruntersuchung durchzuführen, um Veränderungen der Nieren- und Leberwerte festzustellen. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, dass Ihr Tier für eine Infusion stationär in der Tierarztpraxis aufgenommen wird. Idealerweise werden die Laboruntersuchungen in der Praxis selbst durchgeführt und nicht an ein externes Labor geschickt.
Vor dem Besuch beim Tierarzt sollten Sie klären, ob die Möglichkeit zur Durchführung von Laboruntersuchungen und die Option einer stationären Unterbringung in der Praxis vorhanden sind.
Wie stehen die Chancen?
Patienten mit einer Schokoladenvergiftung können sich zu medizinisch intensiv zu betreuenden Fällen entwickeln. Hierbei sind spezifisches Fachwissen, technische Ausstattung und entsprechende räumliche Kapazitäten seitens des Tierarztes erforderlich.
Die Einschätzung der potenziellen Lebensgefahr hängt im Wesentlichen von mehreren Faktoren ab, darunter das Körpergewicht Ihres Hundes, die Menge und Art der aufgenommenen Schokolade sowie die Zeit, die seit dem Verzehr vergangen ist.
